Blutungen in den Wechseljahren - was ist normal?

Vor dem endgültigen Ausbleiben der Regelblutung, was meistens zwischen dem 50. und 52. Lebensjahr der Fall ist, werden die Abstände zwischen der Periode unregelmäßig, meistens länger. Fast alle Frauen beobachten außerdem veränderte, oft verstärkte und verlängerte Blutungen sowie Vor- und Nachschmieren.


Woher kommen die Blutungsstörungen?

Ursache dafür ist das allmähliche Nachlassen der Eierstockfunktion. Die Eierstöcke produzieren zunächst häufig noch ausreichend Östrogene, aber zuwenig Gelbkörperhormon. Der Eisprung findet immer seltener statt. Östrogene bauen die Gebärmutterschleimhaut auf, das Gelbkörperhormon wandelt die Schleimhaut um und bereitet sie auf die Abstoßung in Form der Regelblutung vor. Das Vorhandensein ausreichender Östrogenmengen bei gleichzeitig zu wenig Gelbkörperhormon am Beginn der Wechseljahre führt zu einer unzureichenden Umwandlung und Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut und zu den oben genannten Störungen der Regelblutung. Die individuelle Ursache der Blutungsstörung muss aber in jedem Fall mit der Frauenärztin besprochen und abgeklärt werden!


Was kann man gegen Blutungsstörungen tun?

Die Blutungsstörungen sind vielen Frauen lästig und unangenehm. Schon in dieser Zeit kann es daher von Vorteil sein, mit der Einnahme natürlicher weiblicher Hormone zu beginnen. Am geeignetsten für diesen Zeitraum ist eine Hormonersatztherapie mit einem Präparat, welches dem weiblichen Zyklus
nachempfunden ist bzw. nur die zweite Zyklushälfte mit Gelbkörperhormon unterstützt.
Außerdem besteht die Möglichkeit, die Hormonspirale MIRENA einzusetzen, welche neben der Regulation des Zyklus auch noch schwangerschaftsverhütende Wirkung hat.


Was sind die Vorteile der Hormonersatztherapie zur Behandlung von Blutungsstörungen?

Die Blutungsstörungen hören auf. Die regelähnliche Blutung unter der Hormonersatztherapie ist im allgemeinen schwächer und kürzer.


Wie lange treten die regelähnlichen Blutungen auf?

Die Blutungen treten so lange regelmäßig auf, wie die natürlichen Hormone eingenommen werden. Allerdings kann nach einiger Zeit auf ein kontinuierliches Präparat gewechselt werden, worunter die Blutungen in der Regel ausbleiben. Überdies bleiben die Blutungen einige Jahre nach der Menopause (letzte natürliche Periodenblutung) auch unter Hormonersatztherapie aus. Wenn Blutungen während der Hormoneinnahme oder plötzlich unregelmäßig auftreten, sollten Sie sich an ihre Frauenärztin/ Frauenarzt wenden.


Geht es auch ohne regelähnliche Blutungen?

Ja. Einige Präparate, welche auch in niedriger Dosierung gegeben werden können, sind in ihrer Zusammensetzung und Dosis dafür vorgesehen, dass nach einer gewissen Eingewöhnungsphase keine Blutung mehr auftritt. Vorraussetzung ist meistens eine mindestens einjährige blutungsfreie Zeit.


Was ist, wenn Blutungen ohne Hormonersatztherapie auftreten?

Liegt die letzte Periodenblutung schon länger als 6 Monate zurück  muss Ihre Frauenärztin / Ihr Frauenarzt bei jeder auftretenden länger anhaltenden Blutung genau nach der Ursache forschen! Jede Blutung kann Hinweis auf eine gut- oder bösartige Erkrankung der Gebärmutter sein, die behandelt werden muss.